Kleine Geschichte eines Mopped-Kaufs (mein 19.
Motorrad)
mit direkt anschließendem Rollout
oder
Race-Report ‚Mugello - Ducati mainly 2001'
Prolog
Freitag, 05.10.01: Gerhard ‚Boldi' Stotz beim Daimler-Mittagstisch
zu Jürgen ‚JayPee' Pilsl ‚Du, bei Kunusch&Wallner stehen
3 nagelneue 750erGSXR für 18500.-!
Abends vor Ort: stimmt und da steht noch eine gebrauchte, 1. Hand, 6500
km für schlappe DM 14.900.-!
Samstag, 06.10.01: Probefahrt 65 min statt der vereinbarten 30 min, weil
das Mopped einfach prima läuft. Ein kleiner Ausflug auf die Autobahn
malt ruckzuck eine digitale 2 mit zwei 8ern dahinter auf den Tacho, leckomio!
Und das Ding liegt wie ein Saugnapf auf der Straße...
Sonntag, 07.10.01: innere Kämpfe mit der prekären Situation
auf dem Girokonto.
Montag, 08.10.01
9 Uhr: Wallner anrufen, der Deal wird gemacht!
10 Uhr: Foggy Fesel calls ins Büro - 2 Plätze in Mugello könnten
bis 13.15 Uhr nachträglich über Ducati-Flammer belegt werden
(Zitat: ‚Du hosch dein Blatz!')
12.30 Uhr Jay Pee ringt seinen Chef verbal nieder, kippt Termine, bestätigt
seinen Platz, macht bei GFK-Papst Speer telefonisch gleich Verkleidung
und Höcker locker und informiert sein team, dass er ‚dringend
in die Toskana müsse'...
12.40 Uhr telefonische Info an Boldi, die Zeit läuft - aber Boldi
plant seine Fireblade Richtung Pannoniaring, schließlich war das
auch fix abgemacht.
Dienstag, 09.10.01
Konto plündern in der Mittagspause, Sprinter in Fellbach von Mäc
ausleihen und abends damit das Mopped holen und ab damit zum Häbbe
Speer.
Mittwoch, 10.10.01
Wo gibt's denn bitteschön auf die Schnelle die schönen Titan-Akrapovic-Dämpfer?
In Hemmingen bei Leonberg? Ok - nachmittags 1 Stunde raus aus dem Büro
und einen davon holen...
Mit dem Twingo von Sohn Matze und 8 Zoll-Hänger abends gleich wieder
zum Speer und umgebautes Mopped abholen und die Tüte montieren. Sprinter
wieder von Mäc leihen und dafür A-Klasse abgeben und noch per
Fax bei GL-Renntechnik Slicks, Rahmenschoner und Bremsbeläge für
Mugello vor Ort ordern - Puls 100!
Und hier beginnt der Rennbericht...
Donnerstag, 11.10.01
Moppeds laden (roter Lanz und weiß-blaue Suzi, sie haben sich gut
vertragen im Dunkel des Laderaums J
, s. Foto)
Ab in die Toskana um 15.15 Uhr! Unterwegs keine Probleme außer Superstau
schon in Ulm (!), die nicht vorhandene Handynummer von Besi und die aufsässigen
Ösiland-Wegelagerer, die alle Furz lang Kohle fordern (s. Foto, allein
DM 42.- für den Brenner 1fach!!)
Freitag, 12.10.01
1 Uhr Ankunft und ab in die Kiste (Jay gut isoliert 20 cm über den
Moppeds, Foggy quer im Fahrerhaus - zum ersten und letzten Mal J
)
8 Uhr raus und technische Abnahme im Do-it-yourself, schließlich
ist man vom Fach...
Box 3 ist derweil längst belegt von etlichen mehr oder weniger schnellen
Mannen:
- einer musikalisch wild veranlagten Schweizer Catering-Truppe (die haben
permanent gut riechendes Essen gekocht) mit z.T. brüllauten aber
farblich extrem geschmacklosen Bikes
- Ex-mo-racer Hennemann auf SP1 mit Frau und Nachwuchs und Kumpel auf
Serienlanz
- 2 verschwiegene Schwyzer mit noch verschwiegeneren Fireblades
- Fast ‚Besi' Besenbeck mit rotem 1280er Monster und Gefolge (Schraubensack
Zoli, Triathlet Waggele und der 34 PS-Bändiger namens ?) und natürlich
Ehefrau Iris :-x.
- Thomas ‚Veithi' Veith auf seiner berüchtigt tiefblauen SRAD
750er
- Starfrisör Mario mit momech-Tuner Karl-Heinz und seinem LowBudget-Racingteam
(1 Super-Lanz,
‚ne 1000er Gixxer und die feinsten Klappstühle (s. Foto) des
ganzen Fahrerlagers, s. Foto)
- Foggy und Jay bekommen die Notplätze in der Box, wer zuletzt kommt,
naja...
10 Uhr: Rauf auf die Suzi (huch, das soll lt. Häbbe die Originalsitzhöhe
sein?) und raus auf die Strecke.
Mugello ist dermaßen geil. Weite und schnelle Kurven, Berg rauf und
runter und eine 1.1 km Gerade. Die Michelin PilotSport geben alles, rutschen
aber hinten beim Beschleunigen schon bald mal aus, so ist nach 2 Turns
Slicktime angesagt.
Und damit ist schlagartig Schluß mit lustig. Die Suzi wackelt wie
die Prinzessin auf der Erbse und Jay wird unsicher, ob sich 15 braune
Scheine für 2 Sekunden weniger pro Runde wirklich gelohnt haben?
Derweil vertikuliert Foggy seine Duc um den Kurs, dass es eine Freude
ist. Was wiederum Gerhard Clement (MRA) auf die Idee bringt, ihn seine
‚Foggy-Replika' mal antesten zu lassen! Ergebnis ist ein strahlender
Klaus ‚Foggy' Fesel (‚der Apparat isch dr Hammer, ond erschd
dieser Schaldaudomad ond die Brems ond ond und überhapt der Schaltautomat...)
und ein MRA-Chef, der plötzlich ein paar reihen weiter vorne in der
Startaufstellung steht J.
Veithi grollt seinem Öhlinsfederbein und erst recht dem Sepp vom
Öhlinsrenndienst (‚isch der eigentlich blöd?!').
Besi prügelt sein Hochlenkermonster um die Ecken, dass es Jay beim
Überholtwerden schwindelig wird. Und erst recht, wenn seine 750er
im 3. Gang vorne leicht wird und auskeilt oder bei 265 km/h und Einlegen
des 6. Ganges zu pendeln beginnt...
Also Luft raus aus den Slicks, vorne Öhlinsfedern rein, Rasten absägen
(immer wieder eine Show, wenn man sein Mopped mit der Eisensäge tracktiert...)
und prompt geht's besser.
Mario und Karl-Heinz scheinen den roten Superlanz mehrfach fahrwerksseitig
zu überarbeiten, bis dann ‚ne 2:10er Zeit zu Buche steht - Hut
ab! Und wenn Karl-Heinz nicht dieses seltsame Geräusch gehört
hätte (herausgefallenen Schraube auf Zahnriemen!) wäre der Duc-Motor
keinen Kilometer älter geworden.
Zoli, Waggel und der 34PS-gewohnte junge Mann (etwas blass) wechseln sich
mit Chef Besi so lange am ‚Lenkrad' des Monsters ab, bis die Gabel(!?)
den Löffel abgibt.
Jay testet Foggys Lanz und ist zur eigenen Überraschung mächtig
beeindruckt von dessen stoischer Art - heidebimbam. Nur: das Ding bremst
nicht linear, komisch, aber sonst: Brummel-Sahne...
Sonntag - Renntag (Ruhepuls 120 so ca. 30 min vor dem Start):
Team Besi-Veithi reist leider früh ab.
Foggy fightet, nach 3 Runden Abbruch, restartet und holt einen wirklich
hart erkämpften 8. Platz in der 2-Topf-Klasse bis 125 PS! (s. Foto
mit Pokal!). Congraz!
Mario fightet ebenfalls in der Klasse über 125 PS und ringt hier
etliche seiner Gegner nieder.
Springt vom Bike und zieht sich fürs 4-Zylinder-Race um!
Das bestreitet auch Jay Pee, der seine Slicks mangels Reifenwärmer
liebevoll in der milden Herbstsonne ‚aufgeheizt' hat. Im Training
noch 0.5 sec vor Marios 1000er, dreht dieser im Rennen den Spieß
um und kommt trotz spektakulärem Ausritt in der 1.Runde zwei Plätze
vor Jay ins Ziel!
Ende gut alles gut! Alle Moppeds und Fahrer heil - das ist auch viel Wert
in unserem Sport!
Schöne Fotos in der Anlage, dank Foggy Digitalkamera.
C ya @ the tracks in 2002!!
Reporter vor Ort: Jay Pee
