Ledenon/ 15.-17.3.2002  Den Bildreport gibts hier.
Die Ergebnisse der ProSpeed Website hier.

Race-Report Ledenon

Den vermeintlich sicheren Frühling vor Augen brechen an 4 Stellen der Republik Hobbyracer in den sonnigen Süden Frankreichs auf, um sich auf der berüchtigten Berg- und Talbahn von Ledenon bei Nimes auf die Saison einzuschießen.


Team Bavaria1:Klausi Ernst, Jörg, Mark, Chili & ‚Gridgirl' Christine

Team Schwaben1:Gerhard ‚Boldi' Stotz, Jürgen ‚Jay Pee' Pilsl

Team Schwaben2: Klaus ‚Foggy' Fesel

Team Ruhrpott1:‚Fast' Frank Zubovicz


Ergebnisse des Qualifyings über 870 bzw. 1100 km:

1. Team Bavaria 9.20 h (117.8 km/h)
2. Team Schwaben2 7.30 h (116.0 km/h)
3. Team Schwaben112.30 h ( 69.6 km/h !!!)
4. Team Ruhrpott disqualified (leider ohne Transponder angereist)


1. Tag

Wohl denen, die ihren Hintern trotz kalter und steifer Hardcore-Brise in der Hergottsfrühe aufs Bike und dieses auf die nasskalte Strecke wuchten - ab 10.30 Uhr erste Blitze am Horizont, Donner, dann Regengüsse, zunächst feinvermengt, später mit zunehmend dicken Hagelkörnern. Andere widmen sich derweil zunächst intensiv ihrem schüssellosem Tankverschluß, was letztlich einem Startverzicht am Tag 1 gleichkommt.
Die nun folgende Krisensitzung unter Hagelprasseln und bei Foggys vorzüglichem Frischkaffee im Mietwohnmobil des Teams Schwaben1 ergibt durchaus phantasievolle Möglichkeiten der weiteren Tagesgestaltung:

- nach Barcelona, Dijon oder Anneau du Rhin fahren (hierzu werden aus dem sonnigen Deutschland extra per Handy und Internet diverse Wetterprognosen eingeholt...)

- nach Nimes fahren (McDonalds und/oder Kulturprogramm)

- ans Meer fahren

- im Fahrerlager hocken und Trübsal blasen

Die Mehrheit entscheidet sich für Variante B (Mark für Variante D) und führt nach nachmittäglicher Stärkung mit McDonalds bewährtem ‚International Standardized Health Food' unter der Leitung von Foggy Fesel kurz entschlossen einen Überfall auf ein französisches Einkaufszentrum durch. Anführer Fesel erbeutet u.a. 5 kg französischen Gastronomiekaffee und entgeht nach genialer Anmache eine Kassiererin (Catherine, was koschdet di Gleitkräm?) nur knapp dem nervösen Kaufhausdetektiv.
Anschließend viel Hundescheiße auf den Trottoirs der Stadt im Vorsaisonschlaf, Besichtigung einer Kathedrale und einen guten cafe au lait im Cafe des Beaux Arts.

Abends ein Streckenrundgang, der diese beinnahe unnatürlich breit erscheinen läßt. Team Schwaben1 in der Formkrise: Boldi muß diesmal aus Gesundheitsgründen (Fußgelenk, ein Andenken aus Hockenheim) ebenso wie beim morgendlichen Befahren der Piste passen, Jay schleppt sich mit Luftballonwade um den Kurs. Jay Pee und das Bärli machen es sich im hinteren Teil des Womos bequem, damit Gerhard endlich auch einmal im Alkhoven pennen darf.


2. Tag

Handy-Prognose aus der Heimat: heute in Ledenon nur 30 % Regenrisiko - an die Maschinen, Männer! Heute eindeutiger Blitzstarter ist neben einigen Eintopfjüngern (Brooh - laahh, brooh - laaahh....) Gerhard Boldinger, Team Schwaben1, der sich ohne Frühstück und dafür auf einem nagelneuen Hinterradslick (Bridgestonetyp Steinreifen, Shorehärte ‚Daumennagelbruch') auf den Track wirft.
Die Piste trocknet unter stundenlanger Zuhilfenahme des starken Mistralwindes tatsächlich ab und dann purzeln erst die Zeiten - und dann Boldi! In der Kehrensenke Eingangs Start/Ziel verweigert der Steinslick die Arbeit und Gerhard testet erfolgreich sein Sicherheitsequipment und den Personal Assistent (schwäbisch für Schutzengel): Mopped und Fahrer sind wohlauf!

Jay Pees Sehnsucht nach eigenen Reifenwärmern wird dadurch extrem verstärkt und bei der anschließenden Verfolgung des Nr1-Fahrers des Teams Bavaria unterschreitet er einmalig die bislang magische 1:40-Grenze: 1.39.74 min. Frohlockend streift er den Helm ab, aber Foggy hat derweil schon wieder 5/100 sec weniger auf seinem Laptimer stehen...

Jay und Chili eingen sich vormittags nur knapp auf eine kollisionsarmen Kurs in der schnellen ‚Triple Gauche' nach Start/Ziel, Mark hadert mit der ‚Scheißbremsn' seiner Schäfer-Suzuki, ein verwgener Duke-Treiber ärgert Foggy und Jay massiv, Jay und Mark liefern sich kurze aber harte Duelle und Jörg und Frank feilen an ihren Zeiten.

Tagesschnellster ist letztlich mal wieder Klausi Ernst mit 1:38 xxx min.

Jay Pee nimmt die Strecke abschließend mit dem Mounti in Angriff: ca. 12 min (fastest lap)

Im Abendprogramm:

Team Bavaria1 und Ruhrpott1: Käsewürste und Kampfschlafen ab 21.30 Uhr
Team Schwaben 1 und 2: Kulturabendessen in Nimes


3. Tag

RACEDAY!

Ärgerlich für alle Warmduscher und Nichttransponderbesitzer (Jay und Boldi) - adrenalinfördernd für alle Anderen. Die Sonne blinzelt behutsam durch die Wolken. Foggy verleiht seine Tyresoxx an bedürftige Wahlbayern, Klausi montiert neue Bridgestonegummis und Gerhard bricht in der Zeit vor und nach den Rennen den Ledenon-Dauerfahrrekord.

Die Rennen selbst verlaufen mehr als erfolgreich.
Die Toppiloten der Teams Bavaria1 und Schwaben2 finden unter der Anspannung des Wettkampfes nochmal 4 bzw. 3 Sekunden (!!!). Die Plätze 2 und 4 für die Kläuse sagen alles. Mark (in der Triple Gauche!) und Jörg ringen ihren jeweils direkten Gegner nieder und Frank rettet sich mit dem letzten Tropfen Sprit über den Zielstrich...

Abschließendes ‚Moppedherumreichen' reichert die Eindrücke an und verschafft einen persönlichen Einblick in das Bike des ‚Konkurrenten'

Abschließendes Fazit: Ledenon war eine Reise wert und die dortigen wunderbar entspannenden Heißwasser-Duschen und die Komfortboxen seien jedermann zum Selbsttest empfohlen...


Reporter vor Ort Jay Pee
Zusatzempfehlung: Foggys Bildreport und das nachzureichende Kohlsuppenrezept