Sachsenring / 27.-28.6.2002

 

 

Race-Report Sachsenring

 

Der Sachsenring!

Heiliger Boden, auf dessen historischer Straßenkursvariante schon Dieter Braun in den 60ern die gesamte Weltelite in Grund und Boden gefahren hatte!


Warm-Up:

Boldi bestellt einen Tankdeckel und bekommt es mit durchaus typischen italienischen Lieferzeiten zu tun. Rainer gelingt im Tausch mit einem Fahrer des Teams 'Bayern 1‘ die kurzfristige Teilnehmerüberraschung schlechthin. Er wird daraufhin nach seiner Ankunft in HOT sogar zum Ehrenmitglied des 'Mach-Mit-Zentrums‘ ernannt! Die Neugestaltung seines TRX-Beulentanks wurde jedoch eindeutig von den vielen Stunden im Cockpit des grün-gelben GPL-Lotus beeinflußt. Jay richtet seine Gilles-Edelrasten diesmal mit dem Meterstab aus. Und Foggys Team veredelt dessen Signorina Rosso wieder einmal gekonnt mit einem Slick aus der Tonne...

Anfahrt:

Teams 'Schwaben 1‘ und '2‘ biegen leicht zeitversetzt beschwingt auf die A8 Richtung Ulm ein – OOOPS, Mega-Stau!
Jay hört auf Boldis Roadbookansage, reißt das Steuer des Gespannes noch hart nach rechts und gondelt anschließend über Land bis Heidenheim.
Foggy und Rainer beschließen im Stau die mentale Kraft zu tanken, die der nun folgende Vito-Sprint mit const. 180 km/h nach Hohenstein-Ernsthal erfordert.

Ankunft:

Herr Fesel hat bereits treffsicher die Managereinzelsuite belegt und erfreut die Pension 'Sofia‘ mit tiefen Atemzügen während unser treuer Rainer fröstelnd bei 'Woiza ond Zigaredda‘ zur Zimmerschlüsselübergabe auf die PT-Cruiser-Nachzügler wartet.


1.Trackday:

Nach einem genialem Frühstück und der morgendlichen Erheiterung durch das pensionseigene Hausfaktotum ('da mussischjauffschdeha...‘) macht sich zunächst Entsetzen über den Boxenpreis von 100 Euro/Tag breit. Angesichts des tendenziell durchaus besseren baulichen Zustandes im Vergleich zu denen von Ledenon entscheidet man sich jedoch für die Garage Nr.7. Dies in der Hoffnung auf geeignete und kostendämpfende Untermieter, die sich auch prompt einstellen – Kilogixxers, you’re welcome!

Wir starten derweil komplett pünktlich in den 1. Turn – das gab es wahrlich noch nie!

Mann ist diese Piste geil, raus aus der Boxengasse, rechts rum mit Kuppe, runter den Berg, Omega ooohne Ende, links, blind, links, blind, Gaaaas, links runter im Karacho, Mensch reiß Dich am Riemen, laß stehen auch wenn’s holpert, hart bremsen, hart einlenken, unter der Brücke durch, Schratonks Corner; Rumms!, durchfedern, raustreiben lassen, ja das reicht doch ewig, blind links über die Kuppe und nochmal bliiiind und links über die Kuppe, stehen lassen, umlegen immer schneller geht das, rechts über die Kuppe, klein machen und runter ins Tal beschleunigen, rechts außen bleiben, Mann bleib doch außen, erst am Pylon umlegen! Uuund Gaaas anlegen, ja, hart anbremsen, links umlegen und blind hängend den Hang hinauf auf Start und Ziel! Boah, geil! Hammerkurs das!
Schwierig, schwierig. Sogar Späteinlenker Leone muß sich erstmal wieder orientieren. Jay legt in seinem immerhin 3. Sachsenringeinsatz zügig ein paar Scheite auf, dreht sich um in der Erwartung den 'kleinen schwarzen Mann‘ auf dem roten Motorrad weit zurück zu sehen – aber der klebt noch immer an seinem Hinterrad! Bei Trackrookie(!) Foggy breitet sich unterm Helm ein immer breiteres Grinsen aus. Blinder Linkskurs? Gerade recht!
Die Gründe für seine Transponderanmietung trotz Laptimer liegen derweil für die meisten der Mitstreiter noch völlig im Dunkeln.
Rainer treibt seine 'Team Lotus-Design‘-TRX zum Äußersten, malt schwarze Striche auf den Asphalt, tummelt sich – immer wieder von Boldi beschattet – munter unter den PS-Monstern auf den Plätzen 10 bis 15 (!) und – reitet einmal sogar in den Kies. Kommentar: 'I hann d‘r Benzinhona umschalda missa... ;-) '
Foggy hadert mit seiner Übersetzung, Boldi spart sich seinen 'Ralf-Waldmann-Alex-Hofmann-Auftritt‘ für den 2. Tag auf, Leone bereut seine tiefen Fußrasten und Jay wundert sich über den rapiden Verschleiß seines hinteren RS2-Rennsports auf der 'längsten Linkskurve der Welt‘.

Der letzte Turn am Nachmittag ist der pure Wahnsinn! Foggy und Jay im Fight beide einmalig in den 41ern und einer der 1000er Boxengäste bei 1:43.0min! Was für ein Tag!

Abends beinahe traditionell ab in die nahegelegene Gartenwirtschaft, Foggys 37. nachfeiern. Bei leckerstem Essen läßt sich sogar der ein oder andere militante Antialkoholiker zu einem Ramazotti hinreißen und Jay wird zu vorgerückter Stunde gar zum 2003er Gebietsleitertreffen der Deutschen Vermögensberatung nach Frankfurt eingeladen.


2. Trackday:

Es hat geregnet im der Nacht! Nur Leone packt heute den ersten Turn, die anderen gehen es locker an. Boldi nach 2 durchwachten Nächten ungewohnt derangiert, aber entschlossen im neuen Gewand!
Nachmittags kommt die Sonne raus, Moppedtausch zwischen Foggy und Jay. Jay wähnt sich ziemlich flott, der rote Lanz bollert und massiert, überholt mit wild pumpender Hinterhand allerlei fahrendes Volk – und wird urplötzlich von einem kleinen schwarzen Mann in einer Tourenkombi auf seiner eigenen Maschine niedergemetzelt! Foggy reitet die Suzuki derart durch, daß diese eine 1:41.2 in den Laptimer stöhnt!
Jay wird kurze Zeit später leicht zerrüttet in einer dunklen Ecke der Box gefunden, das war Foggys letzte Fahrt auf seiner Suzie!

Der Tag endet mit lockeren Kamerafahrten und der süßen Gewissheit, in 2 Tagen über 400 km (!) abgespult zu haben!


Fazit:

Box Nr. 7 gewinnt mit Riesenvorsprung die Einzel- und Mannschaftswertung. Und jetzt wird auch dem letzten Hinterwäldler die Notwendigkeit der Transponderanmietung klar! Eine unbestechliche Liste(!) dokumentiert dieses Zeitereignis!

Sachsenring – wir kommen wieder!

 

JP