Hockenheim / 17.7.2002

Hier der Bildreport

 

 

Race-Report

 

Die Wiederholung des Freischwimmers oder das Renntraining in Hockenheim

DOCSHOP Racing 17.7.2002 kleiner Kurs Hockenheim

Diesmal ohne vorhergenden Hotelaufenthalt bricht das Team Schwaben 1 (Jay Pee und Bodi Stotz) und das Lanz Racing Team Häslach (Klaus Foggy Fesel) am frühen Morgen Richtung Hockenheim auf. Selbstverständlich wurden die Moppeds in Erwartung schneller Runden auf Slicks und Intermediates gestellt. Dennoch schüttete es bei der Abfahrt schon in Strömen.
War es etwa im Badischen heiß und trocken oder wollten die Wettervögel im Radio uns nur den Spaß am Kurvendrehen nehmen?
Für gewöhnlich gestaltet sich die Anreise nach Hockenheim eher kurzweilig. Diese verfliegt allerdings dann, wenn sich der Schalter für den Scheibenwischer im hohen Gang befindet.

Die erste Überraschung erfolgt nach der Einschreibung, als sich unter den Teilnehmern der rennstreckenerfahrenen Gruppe 4 solche Namen wie Jörg Teuchert oder Christian Kellner finden. Die Jungs tummeln sich für gewöhnlich in der Supersportweltmeisterschaft. Einer davon als ehemaliger Weltmeister. Sehen die uns etwa als Freiwild oder fahrende Pilonen an?

Die zweite Überraschung bringt die Formel 1 mit sich, die sich in Kürze hier ihr Stelldichein geben wird. Soll heißen, eine Box für den Veranstalter und seine prominenten Gäste. Schade nur, daß unser Bekanntheitsgrad noch nicht nach Holland vorgedrungen ist. Folglich werden die Bikes an der Box entlang vor dem gröbsten Unwetter geschützt. Luxus pur. Jetzt wäre auch ein Mechaniker nicht schlecht, denn Foggy will auf die Strecke. Also heißt es „Regenreifen aufziehen“. Wohl dem, der nur die Räder wechseln muß und bereits einen kompetten Satz incl. Bremsstahl mitbringt. Es geht wohl nicht so schnell wie bei den Endurance Läufen, aber in knapp 15 Minuten ist alles erledigt. Leider noch nicht das letzte Mal für heute.

Das Team Schwaben 1 sucht derweil im nahegelegen Hotel Adlon am Ring Zuflucht und startet das Training mit Kaffee und süssem Gebäck, kredenzt vom wie immer höflichen Bedienungspersonal der alten Schule.
Gleichzeitig läßt es sich vortrefflich von der Terasse aus mitverfolgen, wie Foggy auf der Variante 6 baden geht und seine Bremspunkte äußerst konservativ wählt.

Dennoch läßt es sich als einmaliges Erlebnis bezeichnen, so alle 3 – 4 Runden von den echten Cracks überrundet zu werden und deren atemberaubende Brems – und Kurvenmanöver aus der ersten Reihe zu sehen. Die Jungs fahren Zeiten, wie wir noch wendigen Wochen im Trockenen. Kann das tatsächlich sein, daß das Knie trotz spiegelnder Trackoberfläche ganz locker am Boden streift. Die haben genau die gleichen Regenrennreifen von Brückenstein aufgezogen wie Foggy. Unglaublich.

Nach den ersten Erfahrungen fällt Jay die Entscheidung sichtlich schwer, neue Straßenreifen mit guten Nässeeigenschaften oder gleich Regenrennreifen oder möglichst Beides mit dem Inhalt seiner Geldbörse zu tauschen. Er entscheidet sich für Straßenreifen BT 12 mit hohem Silicatanteil und macht sich an den Wechsel dieser gegen seine Metzeler Rennsport, um dann nach der Mittagspause doch noch cruisen zu können.

Gleichzeitig trifft Foggy die Entscheidung zu Wechsel auf Intermediates D 207 RR 15 Min. vor dem nächsten Training. Bodi sitzt einfach auf, da die Feuerklinge ohne weitere Modifikationen startklar ist. Was folgt, ist der einzig trockene Turn des Tages und einer Menge Spaß am Fahren sowie beim Zuschauen wiederum aus der ersten Reihe. Foggy sticht auf die Sachskurve zu und wählt zielsicher den Bremspunkt immer etwas später als die Runde davor. Da fliegt die Nr. 3 des Ex-Weltmeisters mit atemberaubenden Drehzahlen jenseits der 10000 an Ihm vorbei um dann per Daumenbremse die R6 so querzustellen und in die Kehre zu werfen, daß Foggy um ein Haar den Einlenkpunkt verpasst. Ein imposantes Schauspiel, daß sich wiederum an verschiedenen Stellen der Strecke wiederholt. Gegen Ende des Turn beginnt es leicht zu nieseln und einige der Amateurpiloten beanspuchten die Haftgrenzen ihrer Vorderreifen doch über Gebühr um diese dann doch zu überschreiten.

In der Mittagspause zieht es am Himmel dann merklich zu und es beginnt wieder zu schütten, was das Zeug hält. Jay spart sich den erstmaligen Einsatz seiner neuen Pellen auf und Foggy geht mit den Straßenreifen auf eine außergewöhnlich haftungsarme Reise. Zum nächsten Turn müssen die Regenreifen wieder drauf.

Der Regen wird im letzten Turn noch stärker und Foggy läßt sich von einem wilden rheinländischen Honda PC 31 Reiter auf seinen Pirelli Supercorsas überholen, um dann sehr kurzweilig dessen atemberaubenden schliengernden Bremsmanöver vor jeder Kurve zu beobachten.
Hinterher ist dann allerdings dessen Meinung über sich ebenso groß und ohne Unterlass in einem nicht enden wollenden Vortrag zu vernehmen. Frei nach dem Motto:

'DucfahrerFoggywiesogibstDukeinGaswoichdochsoeinverdammtschneller

HondafritzedirekthinterdirherwieValentinoRossipersönlichbin'

Dann schnell alle Bikes und das getränkte Material in die Racingtrucks verstaut, von den DOCSHOP Freunden auf Nachfrage noch ein paar Aufkleber entgegengenommen, den Schalter des Scheibenwischer in den höchsten Gang gewechselt , denn obligatorisch läßt sich so ein anstengender Tag wunderbar noch bei einem köstlichen Mahl einer bekannten Fastfoodkette mit dem geschwungenen 'M’ beschliessen.


Schön nass wars.


Diesmal der Repoter vor Ort.

Klaus (Foggy) Fesel #76
Ohne Laptime

www.Feso-net.de