SPA-Franchorchamps / 8.-9.8.2002

 

Race-Report

'Spa-Francorchamps / August 2002 mit prospeed‘


Der morbid-mondäne belgische Kurort rief – und 5 Racer brachen auf...

Spa, was für ein Name. Heiliger Boden laut Jay, was Boldi immerzu Stirnrunzeln ins Gesicht treibt. 'LaSource‘, 'Eau Rouge‘, derart klangvolle Ausdrücke rufen jedenfalls schlagartig Gänsehaut bei (fast :-) ) allen Racern hervor.


Prolog

Foggy setzt sich endlich gegen die Fraktion der Preis-/Leistungsfanatiker durch und bucht für die Crew ein Hotel mit 4 Sternen. Und Wellnessbereich!
Der Jörg vom Team Bayern1 bekommt nicht frei (was es in Bayern alles gibt...) und so wird auf die Schnelle ein 'Ersatzmann‘ verpflichtet: Frank Zubovic aus Bochum. Willkommen im Team, Franky! (seit Sachenring 2001 ohnehin so gut wie Kernmitglied... ;-) )
Markus 'Jeesy‘ Jesinger rückt sogar noch kollegial EASports 'F1 2002‘ raus und bereits Tage vor dem Aufbruch beginnen damit einige Ehrgeizlinge virtuell die Strecke zu erlernen, quasi im Zeitraffer der virtuellen Formel1.


die Tage vorher

Wochenende: der Wetterbericht ist eindeutig: Regen, Schauer, Regen, Nebel oder gleich der totale Vollpiss – April mitten im August? Gedrückte Stimmung ersetzt die geplante Vorfreude.
Dienstag: Fatalismus macht sich breit. Jay denkt in Stunden mentaler Schwäche daran, sich vom Vertrauensarzt krankschreiben zu lassen, unterwirft sich aber dann doch der geforderten Gruppendisziplin (Zitat Klausi E.: 'wenn’s dös mochst, brauchst onschließend echt an Oarzt!!). In der Not wird um 8.30 Uhr auf Ebay noch ein Satz Regenreifen ersteigert, der prompt am nächsten Tag 2 Stunden vor Abreise von einem eifrigen Muselmanenexpress angeliefert wird.


Anreise

Ein Katzensprung für Frank aus Bochum, 7 Stunden PT-cruising für Jay und Boldi und eine reife Mannschaftsleistung der neugegründeten Mannschaft 'Kläuse‘ (Ernst und Fesel - 5h) im Vito lassen am Vorabend alle irgendwann nach zum Teil langem Herumirren in den Ardennen das Fahrerlager erreichen. Jay nimmt diese Odysee für seine Verhältnisse ungewohnt gelassen, bemerkt er doch mitten in der Nacht um 23 Uhr auf einer vordergründig stinknormalen belgischen Landstraße, das er soeben an dem Haus nach der Ortsdurchfahrt Malmedy vorbeigefahren ist, an dem er und etliche seiner GPL-Kollegen schon so häufig im Lotus, Eagle und Co. online zerschmettert waren – wahrlich heiliger Boden!
Das Paddock gleicht einer Mischung aus historisch gewachsenem Irrgarten und wieder einmal F1-Baustelle – Box-Nr. 24, endlich da!
Noch ein Gutenachtbier im 4 Sternehotel – Kondome und Ohrstöpsel verteilen, Licht aus Bärli!


1.Tag

'Pas de pluie aujourdhui‘ – reimt sich und nährt, da von einer adretten Eingeborenen geäußert, die Hoffnung auf einen wider allen Erwartungen trockenen Tag. Und dann ist es nach einem vorzüglichen Frühstücksbuffet endlich soweit! Mit kritischer Selbsteinschätzung in der zweitschnellsten von 4 Gruppen eingeteilt, geht es Punkt halbzehn überwiegend auf Supersportreifen und Slicks raus auf die nur noch leicht feuchte Piste.
Leuchtende Augen bei allen! Nur Ausgangs Busstopschikane kommt wenig Freude auf, weil der Robert von prospeed dort einige Reifenstapel angeordnet hat, wegen Ölresten und der unmittelbar danach drohenden dreistöckigen Lei'd'planke.
Aber sonst – welche eine Strecke! Kein noch so begabter neuzeitlicher Streckendesigner käme auf solch verwegene Ideen, die F1- Clique und Bernie persönlich würden ihn vierteilen.

Weite Rechts an der Mauer entlang mit tierischem Gefälle, links/rechts Hüftschwung mit Folgekompression im steilen Anstieg, blinde schnelle Kuppe, schnelle Biegung rechts, lange Gerade (atmen und konzentriert hochschalten!).
Schikane rechts/links, 90° rechts, kurze Gerade bergab, 180° Kehre rechts fallend, 90° links fallend, mittlere Gerade, weite Doppellinks, kurze Gerade, Schikane rechts/links, kurze Gerade, langsame Rechts öffnend in weite Gerade-rechts-Gerade-rechts-Gerade-weite links-Gerade-weite Links, Rechtsknick, Bushaltestelle! (=90°linksrechts mit anschließender 90° rechts links), Biegung links, Gerade, Spitzkehre rechts und wieder bergab ins Loch von Eau Rouge!

Eine Runde auf fast 7 km Länge, das ist Spa. Hände weg, Bernie!!

Der Tag vergeht wie im Flug mit phantasievollen Bremstechnikeinlagen im PC31-Team und ersten eifelähnlichen Wetterkapriolen am Nachmittag, gerade als die Kläuse und Jay beschließen in der schnellsten Gruppe wohl besser aufgehoben zu sein.
Egal - wir holen wie schon am Sachsenring den Mannschaftssieg mit Klausi auf Platz1 (auf seiner unbeschreiblichen 'Wundertüte‘ PC31), Jay auf 6, Foggy auf 11 und Boldi und Frank dichtauf.

Abends dann der Lohn der Mühen: Auftritt der als Kapuzinerfrotteemönche verkleideten fünf Daltons im hoteleigenen Pool, der sich seltsamerweise schlagartig leert.


Ergebnisse des 1000m Lagenschwimmens:

1. Boldi in Untehose und mit Fehlstart
2. Foggy
3. Frank
4. Klausi
5. 'U-Boot‘ Jay.

Anschließend Whirlpool und später sogar noch kulinarische Genüsse im Städtle Spa, vom Crepe über Thunfischpizza bis zum argentinischen Filetsteak in Knobitunke, gell Frank :-) ?


2. Tag

Riesenvorfreude auf die Strecke. Aber die Wetterkapriolen schlagen verstärkt zu. Die Kläuse kümmern sich weniger drum, dem Jay kaufen die feuchten Stellen im Wald gehörig den Schneid ab. Boldi als Vielfahrer und Allweterfreak in seinem Element und Frank dichtauf. Aber der ständige Wechsel von Sonne/voll mit Regen/voll zum Teil innerhalb von 10 Minuten nervt zunehmend.

Highlights: Familientag bei Frank, Foggy verbessert sich trotz schlechterer Bedingungen deutlich auf eine 2:57 min und unternimmt mit Jay einen sensationellen Kameraausflug für das im Vertrieb von Leone- Bessler projektierte Lehrvideo 'Wie ich die belgische Ardennenpiste bezwang‘.

Nachmittags fiebern alle dem letzten Turn entgegen – dem prompt eine Platschregen den Garaus macht...

Aufladen, Abschied nehmen, Heimfahren. Nicht zu vergessen McDoof und Dauerregen ab Kaiserslautern...

C ya @ Hockenheim am 03.09.02


Jay

 

Anmerkung von Foggy:

Nach langen und zähen Verhandlungen war es mir noch gelungen, für uns die Executiv Suite im renomierten Luxushotel Radisson zu bekommen. Immerhin 2 Schlafzimmer, 2 Bäder und ein geräumiges Wohnzimmer standen uns zur Verfügung. Natürlich ist dies nicht immer zu realisieren, aber nett war's doch.

Als sehr überraschend erwies sich die Power der Ernst Honda PC31. Das Teil ließ sich auf der langen Bergaufgeraden nach Eau Rouge einfach nicht abschütteln. Entweder ist der bayrische Leichtgewichtler daran schuld oder es ist ja gar keine 600er.

Als zusätzliche Überraschung erwies sich die tadellose Haftung der Michelin Slicks auf feuchter Strecke bzw. nassen Stellen. Voraussetzung ist 'ne gute Temperatur der Pneus.

Zu guter Letzt wurde Frank noch für die nächsten Termine mit Slicks und Regenrennreifen ausgestattet. Das Ganze noch für wenig oder kein Geld. Also auf zur nächsten Zeitenjagd.