Race-Report Hockenheim 4. September 2003 / speer-racing


Endlich mal wieder ein sonnenüberfluteter Trainings- und Fahrspaßtag im badischen 'Hockana‘, wo uns diesmal Variante 6 erwartete. Der 'neue‘ kleine Kurs, wo unser Rainer 'Leone‘ Bessler nahezu uneingeschränkt regiert.

Boldi 'Leanangle‘ Stotz glänzt leider durch Abwesenheit und warum sich Jürgen 'Besi‘ Besenbeck und Thomas 'Veithi‘ Veith für den Vortagestermin auf der IDM-Variante entscheiden, bleibt deren streng gehütetes Geheimnis. Zu gern hätte Jay hier wenigstens einmal im Leben die legendäre Linie vom Besi studiert...

Wir bekommen für stramme 150 Euro 9(!) fette Turns a 20 Minuten geboten. Und die Box Nr. 31 für schlappe 7.50 Euro/Mann dazu, inklusive Strom, Toilette und der anmutigen Cup-C-Blondine in der Nachbarbox (s. Tribünenfoto).


Die Bewohner von Nr.31:

Manfred Fischer,
Duc-Treiber aus Leidenschaft, diesmal im Gegensatz zu Spa mit brauchbarem Reifentragbild. Der Mann, der seiner Sekretärin einfach nicht begreiflich machen kann, worin eigentlich der Reiz bestehen soll, wenn Männer in lustigen bunten Anzügen rundenlang im Kreis herumfahren... ?.

Henry 'Koczinsky‘ Kalczinski (zumindest lt. Namensrecherche bei Jeesy und Robschke) auf seiner Koczinsky-Nr 000 001-Ex-R6.
Der Mann für alles was nach Motorsport riecht. Schon vor 10 Jahren Schrauber bei Mr. Blockpass, heute Intimus vom legendären Siggi 'Fred‘ Güttner.
Henry, Ex-Kartfahrer und aktiver Crosser begutachtet den Track erstmals auf seinem angeblichen Eigenbau. Und dies mit wachsender Begeisterung, zügigem Stil und häufig im Windschatten von

Markus 'Doug‘ Karojet
Hochmotiviert von seiner Superleistung beim ganz persönlichen Ducati-Track-Revival in Spa, nimmt Doug heute seinen relaxten Tag. Sein Lanz hämmert ihn aus dem Eck wie er’s braucht und so läßt er‘s bei entspannten 8000 U/min genug sein. Nur daß sein Hinterrad beim Runterschalten heftig stempelt und er bei der Linienwahl immer wieder mal die restlichen zwei Meter bis zum Pistenrand verschenkt, ärgert ihn doch ein wenig...

Uwe Glock,
seines Zeichens GSXR 1000-Treiber der ersten Stunde, hadert etwas mit den Bremsen seiner Suzuki, fühlt sich sonst aber durchaus wohl in Gruppe 1. Sein Teamkollege

Jürgen Taubert,
der Bändiger der zweiten 'Satte-Liter-Schüssel‘ ist heute mental an vielen Baustellen im Einsatz. Auf und neben der Strecke, wo der Porsche-Qualitätsmann in den Trainigspausen unter heftigstem Handyeinsatz engagiert alle notwendigen Maße und Daten für eine Akra-Transplantation an Jays Kawa ermittelt.
Die beiden Dompteure von insgesamt knapp 2 Liter Hubvolumen sinnieren über den Charme einer Abrüstungsaktion in Richtung der immer populärer werdenden 600er Klasse.

Jay 'Yvon‘ Pee
führt heute seine 636er erstmals zum Tanz. Der Beginn einer großen Liebe?
Sind nämlich die langen Gräten auf der Pocket-Rocket erstmal verstaut, gibt es kein Halten mehr. Obergeile Hockenheim-Ring-Kämpfe mit Leone Bessler, bis gequälte Bremsbeläge Mr. Löwenherz in den Notausgang zwingen, belegen den ultimativen Fahrspass auf dem kleinen grünen Schreihals. Von den über zwei Sekunden die kurzerhand von der bisherigen Gixxer-Bestzeit weggefeilt werden ganz zu schweigen - 1.14 Mitte raportiert der Laptimer der kleinen Kawa!
Einziges Manko ist die schlechte Angewohnheit des Screamers hin und wieder vorlaut mit dem Lenker zu schlagen und der permanente Versuch, sich des Piloten zu entledigen indem man bei über14.500 U/min unter martialischem Heulen versucht, ihn in die Airbox zu saugen...?

Rainer 'Leone‘ Bessler
Die Verfeinerungen an der 'alten Dame‘ SC28 zeigen Wirkung.
Neuester Trick ist die Stufensitzbank a la Moto-GP! Die zunehmende Gewöhnung an seinen Boliden und die frechen grünen Bikes an seinem Hinterrad verleihen Leone heute zusätzliche Flügel. Vom großen Kämpferherz ganz zu schweigen, das er in 'Hockana‘ immer pünktlich parat hat. Die Duelle und Paarläufe mit Jay sind heute das Salz in der Suppe, breites Grinsen unter den Helmen, die Stoppuhren schätzen 1.14 bis 1.15. Damit kreist Löwenherz diesmal sogar einen Hauch schneller als

Foggy 'Foret‘ Fesel
dem eindeutigen Pechvogel des Tages. Beim Ausrollen aus dem 2. Umlauf wird Foggy von einem grenzdebilen Gondoliere, der in der Boxen-Eingangsstraße tatsächlich einen 'Stoppie‘ zum Besten gibt, zu Boden gezwungen -
Fassungslosigkeit in Box 31!
Leidenschaftliche Diskussionen über mögliche Haftung und Foggys blutigen Unterarm. Die absolute Ironie: der Holzkopf war wegen auffallend fahrerischem Unvermögen bereits auf Hebbe Speers Notizblock für einen dringenden Transfer in Gruppe 3 vermerkt gewesen ... ?
Zum Glück sind Ross und Reiter schnell wieder einsatzbereit. Und unser Foggy wäre nicht Foggy, wenn da nicht unter Zuhilfenahme seines bekannt südländisch-schwäbischem Kampfgeistes trotz verbundenem Arm und massiv getapeter Lederkombi in kürzester tiefe 1.15er Zeiten in den Asphalt gebrannt worden wären!?
Und das mit einem mysteriösen französischen Hinterreifen, der angeblich aus einer 'Fehlfarben‘-Produktion stammt...

Was es sonst noch gab?

Hebbe Speer murmelt ein geschocktes 'dann kenn i eich nemme!‘ als ihm die beiden Kawapiloten ihre limonengrüne Neuerwerbung gestehen.

Gegen 17 Uhr beginnen die Clowns des donnertäglichen Touristenfahrens die Arena zu bevölkern. Jay wendet sich voller Entsetzen ab, um beim 'Mäc‘ die besten Plätze zu besetzen. Andere genießen noch die zum Teil artistischen Einlagen dieser 'Männer ohne Nerven‘...

Reporter vor Ort

Jay